Kriege gegen Israel

„Was in Lake Success mit Tinte geschrieben wurde, wird in Palästina mit Blut ausgewischt. Das Schlachtfeld soll entscheiden, wer in diesem Lande leben wird.“ Das war die arabische Reaktion auf den UN-Teilungsplan. Wenige Stunden nach der Staatsgründung erklärten fünf arabische Länder Israel den Krieg und begannen von allen Seiten mit den Kampfhandlungen.  Die Araber waren gut gerüstet, teilweise mit britischen und deutschen Offizieren in ihren Armeen. Die Briten hatten strategisch wichtige Stützpunkte beim ihrem Abzug oft direkt an die Araber übergeben. 650.000 Juden mussten ihren jungen, gerade gegründeten Staat gegen eine arabische Übermacht verteidigen. Sie hatten kaum Waffen, keine Ausbildung, viele waren gerade dem Holocaust entronnen. Überall fehlten Soldaten. Im Norden drangen syrische Truppen von den Golanhöhen in Israel ein. Ihr Ziel waren jüdische Siedlungen am See Genezaret. Die Bewohner waren dürftig mit Gewehren und ein paar Panzerfäusten bewaffnet. Ein syrischer Panzer drang in einen Kibbutz ein und konnte mit einem Molotow-Cocktail zum stehen gebracht werden. Unter schweren Verlusten kämpften die Siedler gegen die weit überlegenen  Syrer und erlangten schließlich den Sieg. Moshe Dayan hat die Schlacht um Degania als Offizier miterlebt und sie in seiner Autobiographie beschrieben. Fast ein Jahr dauerte der Unabhängigkeitskrieg und es klingt wie ein Wunder, dass sich der junge Staat Israel behaupten konnte und nicht ausgelöscht wurde.

1949 wurde ein Waffenstillstand ausgehandelt, Verträge mit Ägypten, dem Libanon, mit Jordanien und zuletzt Syrien unterzeichnet. Wie von den Arabern gefordert, hatte nicht ein UN-Beschluss, sondern Krieg über die Existenz und Grenzen des jüdischen Staates entschieden. Israel war jetzt größer, als im UN-Teilungsplan vorgesehen. Der Westteil Jerusalems und Teile des Negev waren in jüdischer Hand. Judäa und Samaria, jetzt Westjordanland oder Westbank genannt, wurden von Jordanien völkerrechtswidrig annektiert. „Die UNO hatte das Westjordanland dem palästinensischen Staat zugesprochen. Ost-Jerusalem sollte international verwaltet werden…Dieses Land hat Jordanien nie gehört. Es gehörte zum britischen Mandat, und dieses Gebiet wurde geteilt.“ (Michael Wolffsohn, Wem gehört das heilige Land)

Nur Großbritannien und Pakistan erkannten diese Besatzung an. Auch Ost-Jerusalem mit dem alten jüdischen Viertel wurde von den Jordaniern besetzt. Sie zerstörten zahlreiche Synagogen und Kirchen und vertrieben die jüdische Bevölkerung. Interessant ist, dass Jerusalem damals für das muslimische Jordanien offenbar völlig unbedeutend war. Amman blieb die Hauptstadt. Insgesamt wurden mehr als 800.000 Juden aus den umliegenden arabischen Ländern zur Flucht gezwungen. Sie wurden in den neuen Staat Israel integriert.

Laut UNO verließen etwa 750.000 Araber Israel in Richtung Syrien, Jordanien oder Libanon. Die Flucht oder Vertreibung dieser „Palästinenser“ wird heute als „Nakba“ (Katastrophe) bezeichnet. Verschwiegen wird aber oft, dass viele Araber dem Aufruf ihrer militanten Brüder folgten. Diese versicherten ihnen, dass ihre Flucht nur von kurzer Dauer sein werde. Dann würden die verbündeten arabischen Armeen die „Juden ins Meer“ treiben. Für die palästinensischen Araber wurde bei der UNO ein eigenes Flüchtlingshilfswerk eingerichtet, das UNRWA. Die als „palästinensische Flüchtlinge“ geltende Personengruppe genießt innerhalb der UN einen Sonderstatus. Für alle anderen Flüchtlinge der Welt ist das UNHCR zuständig. Die arabischen Staaten, vor allem Saudi-Arabien, Libanon und Ägypten weigerten sich damals die Genfer Flüchtlingskonvention des UNHCR zu unterzeichnen. Die Situation der arabisch-palästinensischen Flüchtlinge sei durch den UN-Teilungsbeschluss von 1947 verursacht worden, so ihr Argument. Die arabischen Staaten schoben damit die Verantwortung für das Leid, das sie verursacht hatten auf die Vereinten Nationen. Gleichzeitig lehnten sie es ab, die Flüchtlinge in ihren Staaten aufzunehmen.

Der junge israelische Staat hatte dem Ansturm seiner arabischen Nachbarn widerstanden. 1949 wurde Israel offiziell Mitglied der Vereinten Nationen. Das Rückkehrgesetz von 1950 stellte sicher, dass jeder Jude das Recht hat, nach Israel einzuwandern.

Der Krieg 1967

Israel schlug, angegriffen, 1967 zurück und eroberte die Golanhöhen von Syrien, die Sinai-Halbinsel und den Gazastreifen von Ägypten und Judäa, Samaria und Jerusalem (die Westbank) von Jordanien. Israel war ein zweiter Holocaust angedroht worden und es gab wenige, die sein Handeln in Zweifel zogen. Niemand sprach von einem palästinensischen Staat; es gab kein „palästinensisches Volk“. Viele Rechtsexperten akzeptierten Israels Recht seine historische Heimat zu „besetzen“ und sich darin niederzulassen, weil die Gegend von den einfallenden arabischen Ländern seit 1948 illegal besetzt war.

zurück zu Israel historisch