„Die Weltgeschichte hat ein großes Ziel: Die Wiederherstellung aller Dinge“. (Benjamin Berger) Wiederherstellung bedeutet aus biblischer Sicht, dass schon etwas am Anfang verkehrt gelaufen ist. Dies hat die ganze Menschheit und den Kosmos verändert. Am Anfang war die Schöpfung „sehr gut“ טוב מוד. Dieses Urteil kam aus göttlicher Perspektive, nicht aus menschlicher. Durch die Sünde kam eine gravierende Veränderung. Die Folge waren, Tod, Krankheit und Zerstörung. Wessen Schuld war das? Die Bibel sagt, es war die Schuld des Menschen, nicht Gottes.
Gott stellt wieder her, was am Anfang war. Das kündigt Petrus schon in der ersten Gemeinde an. „bis zu den Zeiten der Wiederherstellung aller Dinge.“ (Apg. 3, 19-21) Bis zur Zeit Noahs war die gesamte Menschheit verdorben. Mit Noah fängt Gott etwas Neues an. Es folgt Abraham, der alles verlassen muss, weil alles verdorben ist, sein Umfeld, seine Kultur. Er bekommt die Verheißung des Landes. Und Gott verheißt ihm einen Sohn, obwohl Sara unfruchtbar ist. Ein Widerspruch. Gott macht das Unmögliche möglich. Damit zeigt ER an, dass ER es machen wird. Die Verheißung wird übernatürlich erfüllt, nicht natürlich. Aus Isaak entsteht ein Volk. Aus der Geschlechtslinie Juda kommt der Messias. Israel ist anders als alle Völker. Nur Israel hat seine Identität in Gott. Deshalb nennt Gott es seinen erstgeborenen Sohn. (2. M. 4, 22) Die Israeliten sind aus Sicht der Völker „die Anderen“, sie gehören nicht dazu. Sie sind von Gott erwählt, aber von den Menschen verworfen. (Antisemitismus)
Mit der Erwählung Israels hat Gott einen Plan für Israel und die Nationen. Dieser Plan wird nicht erfüllt werden, ohne dass Gott mit Israel zum Ziel kommt. Deshalb kommt man am Thema Israel nicht vorbei.
„Das Land“ הארצ spielt eine besondere Rolle in der Geschichte Israels. Das Land Israel ארץ ישראל hat von Anfang an mit dem Königreich Gottes zu tun. Die Juden wussten, zu einem König gehört ein Königreich. Gott versprach Abraham das Land (1. M. 12) und machte mit ihm einen Bund. Dieser Bund wurde nie aufgelöst, er besteht. Deshalb kehrt Israel heute ins Land der Väter zurück. Damals eroberten sie das Land nicht, weil sie stark waren, sondern weil Gott es ihnen gab. Prägnantes Beispiel: Die Eroberung Jerichos. (Josua 6) Hier gab es eine enge Zusammenarbeit zwischen Gott und den Menschen. Die Mauern der Stadt fielen, weil die Juden genau das taten, was Gott geboten hatte. Jericho war das Zeichen, dass Gott Israel das Land gegeben hat.“Es war sein Werk. Gott wollte, dass sein Königreich in diesem Land und diesem Volk offenbar werden sollte. Er wollte unter seinem Volk wohnen. Deshalb brachte David die Bundeslade nach Jerusalem. Sie galt als der Thron Gottes. Doch Israel wollte so sein wie andere Völker und verwarf Gott, seinen König. (1. Sam. 8)
Wiederherstellung heißt, Gott stellt die Ordnung wieder her, die er seinem Volk gab. Nach fast 2000 Jahren kehren die Juden heim in das Land Israel ארץ ישראל . Nach dem furchtbaren Holocaust kamen sie aus Deutschland zurück, von den Enden der Erde, aus über hundert Ländern. Der Prophet Hesekiel beschreibt den Heilsplan Gottes mit Israel (Hes. 36, 19-21) ER hat sie zerstreut und ER stellt sie wieder her. Gott tut dies nicht wegen Israel, sondern um seines heiligen Namens willen. (Hes. 36, 22) Israel wird wieder „im Land“ wohnen und sie werden sein Volk sein. (V.28) Das verwüstete Land, das fast 2000 Jahre brach lag, wird wiederhergestellt. (V. 33-36) Die Anfänge sehen wir schon heute. Gott hat auch die Sprache seines Volkes wiederhergestellt . Hebräisch war die Sprache der Väter und Propheten. Seitdem die Juden vor fast 2000 Jahren das Land verlassen mussten wurde sie nicht mehr gesprochen, außer in Gebeten und Gottesdiensten. Heute sprechen die Juden in Israel wie selbstverständlich Hebräisch (Ivrit). Gott hat mit dieser Wiederherstellung gewartet, bis er das Volk wieder zurückgebracht hat. Das Land Israel fängt wieder an zu blühen. Die Erfüllung, so wie in 3. M. 25, 10 beschrieben, fehlt aber noch. „Ihr sollt das Jahr des fünfzigsten Jahres heiligen…ein Jobeljahr soll es euch sein und ihr werdet jeder wieder zu seinem Eigentum kommen und jeder zu seiner Sippe zurückkehren.“
In der letzten Phase der Wiederherstellung Israels braucht das jüdische Volk besonders die Fürbitte der Nachfolger Jeshuas. „In der wahren Fürbitte identifizieren wir uns ganz und gar mit der Person, oder Personen, für die wir Fürbitte tun. (Benjamin Berger) Es ist Verantwortung der Christen, mit allen Menschen, die Teil des Bundes mit Gott sind, dafür einzutreten, dass Israel wiederhergestellt wird und Gottes Wille im Land geschieht.
Die Blindheit Israels hatte Folgen für die Nationen und deren Heil: „…durch ihre Verfehlung ist den Heiden das Heil widerfahren.“ (Röm. 11) Für die Völker wurde die Blindheit Israels zum Segen. Die Neugeburt Israels wird auch Folgen haben. „Leben aus den Toten“ (Röm. 11, 15), wenn die Nationen die Bedeutung Israels erkennen werden. Diese Geburt findet im Land Israel statt, wenn die Juden ihren Messias erkennen und sprechen werden: „Baruch haba be Schem Adonai“ – Gesegnet sei, der da kommt im Namen des Herrn. (Matth. 23, 39) Es geht um Israel und die Nationen. Israel hat im Heilsplan Gottes seinen besonderen Platz, als Erstgeborener unter den Nationen. Es gibt eine göttliche Ordnung. Der Segen kam von Abraham auf Isaak und Jakob, wurde weitergetragen durch den königlichen Stamm Juda bis zum Messias. Er floss weiter in die Urgemeinde, die rein jüdisch war. Doch dann gerieten die Juden in der Gemeinde der Nationen aus dem Blickfeld. „Die Ganzheit des Segens wird erst zur Erfüllung kommen, wenn Israel seinen Platz als der Erstgeborene wieder einnimmt. Dies hängt mit der Wiederherstellung der göttlichen Ordnung und der Wiederherstellung des wahren Gottesbildes in der Gemeinde zusammen.“ (Benjamin Berger) Daran mitzuwirken ist die Pflicht eines jeden Nachfolgers Jesu.
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