Schuldner der Juden

Schulden wir den Juden etwas? Für die meisten Christen eine ungewöhnliche Frage. Für den Apostel Paulus nicht. Wenn du Jesus nachfolgst, wenn der Messias der Juden dein Retter ist, dann bist du ein Schuldner der Juden.   In seinem Brief an die Heidenchristen in Rom schreibt Paulus: „Denn wenn die Heiden an ihren (jüdischen) geistlichen Gütern Anteil bekommen haben, ist es recht und billig, dass sie ihnen auch mit leiblichen Gütern Dienst erweisen.“ Sie sind ihre Schuldner. (Röm. 15, 27)

Es geht in dem Text um eine Sammlung der Gemeinden in Mazedonien und Achaja für die Armen in der Urgemeinde in Jerusalem. Die bestand ausschließlich aus Judenchristen, oder wie wir heute sagen messianischen Juden und wurde von Petrus und Jakobus geleitet. Paulus erinnert die Nichtjuden daran: Alles, woran du glaubst, was du in den Schriften liest, was dir heilig ist, kommt von den Juden. Der Messias, an den du glaubst, stammt aus dem jüdischen Volk. Das sind „geistliche Güter“. Du schuldest dem jüdischen Volk dafür etwas, so der Apostel. Die Nichtjuden haben empfangen, die Juden haben gegeben. Sowohl das Gebot der Liebe, aber auch das Recht verpflichten die Nichtjuden dazu, für das Empfangene etwas zurückzugeben, einen Dienst zu leisten. Jesus selbst erinnert uns Nichtjuden daran, dass die „Rettung von den Juden kommt.“ (Johannes 4, 22) Interessanter weise sagt er nicht, das Heil komme von ihm, sondern von den Juden. Warum? Ohne das Volk der Juden gäbe es kein Heil. Der Gott Israels teilt Dir das mit, damit du handelst. Hier geht es um den Gehorsam des Glaubens der Heiden (Röm. 1, 5). Weil ihm das so wichtig ist, erklärt Paulus die Bedeutung  Israels ausführlich in drei Kapiteln des Römerbriefs (Röm. 9-11) Ihnen, seinen Brüdern nach dem Fleisch, gehört alles: Die Sohnschaft, die Herrlichkeit, alle Bündnisse, die Thora, der Gottesdienst, die Verheißungen und die jüdischen Stammväter, aus denen der Messias Jeshua kommt. (Röm. 9, 4.5)

Als Christ bist Du ein Schuldner der Juden. Was machst du damit, welchen Dienst leistest du ihnen? Und was macht deine Gemeinde damit? Wird dort der Gott Israels gelobt und gepriesen für sein Handeln mit seinem Volk? (Jer. 31, 7; 5. M. 32, 43) Oder spielt das Thema Israel, „Gottes Herzensthema“ keine Rolle, weil die Ersatztheologie herrscht und man sich nur mit sich selbst beschäftigt? Lass dich nicht täuschen. Der König aller Könige, der Messias der Juden wird Dir am Ende der Zeit diese Frage stellen. Was du einem meiner geringsten Brüder getan oder nicht getan hast, das hast du mir getan.

zurück