Wir leben in bewegten Zeiten. Es scheint, als bestimme ausschließlich das neue Corona-Virus und seine Varianten unser Leben. Menschen sterben, Grenzen, Geschäfte und Schulen werden geschlossen – Lockdown – das öffentliche Leben kommt zum Stillstand. Die Einschätzungen und Meinungen, wie gefährlich Corona wirklich ist, gehen weit auseinander. Viele Menschen sind verunsichert, machen sich Sorgen und haben Angst. Wie sollen Nachfolger Jesu sich jetzt verhalten? Einstimmen in den Chor derer, die Untergangsstimmung verbreiten? Schlimm, schlimmer, am schlimmsten? Oder Verschwörungstheorien in die Welt setzen? Wohl kaum. Nimmt die Welt nicht zu Recht Abstand von Rechthabern und Besserwissern, die sich abschätzig über komplizierteste Forschungen und politische Entscheidungen äußern, wovon die meisten kein Wissen besitzen. Wir sind in der Welt, aber nicht von der Welt. Gerade jetzt können und sollen wir Salz und Licht sein, anderen Hoffnung vermitteln. Joseph, Daniel und Paulus lebten in diktatorischen Regimen. Sie dienten Tyrannen, deren Hybris nicht zu überbieten war. Organisierten sie Demonstrationen oder verbreiteten sie Verschwörungstheorien? Sie blieben nahe bei Gott und sorgten für das Wohl der Unterdrücker. Sie blieben besonnen, auch als ihre Persönlichkeitsrechte unterdrückt wurden. Sie dienten weiter unter Gott diesen Despoten. Dabei hätten sie viele Gründe gehabt, die autoritären Systeme, in denen sie lebten zu kritisieren. Sie blieben aber fokussiert auf ihre Berufung und loyal gegenüber einem Unrechtsstaat. Paulus verachtete nicht die staatlichen Autoritäten und prangerte nicht die römischen Diktatoren an. Er litt willig, um des Evangeliums willen.
Richtschnur für unser Handeln kann nur das Wort Gottes sein. Alles andere ist gut gemeint, hilft aber nicht wirklich. „Halte dich an die heilsamen Worte der Schrift.“ ( 1. Tim. 1, 13) Wer etwas anderes lehrt führt Menschen in die Irre. Jeshua, unser Herr und König ist das lebendige Wort Gottes. (Joh. 1) Und er betont immer wieder mit Nachdruck: „Sorget euch nicht.“ (Matth. 6, 25) Weder um das Leben, noch um Kleidung, noch um sonstige Dinge des täglichen Lebens. Und auch der Apostel Paulus fordert: „Sorget um nichts.“ (Phil. 4, 6) Menschen, die Jesus wirklich nachfolgen, müssen sich nicht sorgen, denn sie wissen und vertrauen darauf, daß er für sie sorgt. „Alle Sorge werft auf ihn, denn er sorgt für euch.“ ( 1. Petr. 5, 7) Wer sich nicht sorgt, muß auch keine Angst haben. Als Nachfolger Jesu sind wir in seiner starken Hand. „Nichts kann uns aus seiner Hand reißen.“ (Joh. 10, 28) Das ist großartig und ein Grund zu jubeln. In Jeshua erfahren wir Gottes Gnade. Das heißt nicht, daß er nicht Dinge zuläßt, die wir vielleicht nicht verstehen. Doch auch dann sollte gelten: „Dein Wille geschehe.“
„Fürchtet euch nicht“. Eine der am häufigsten vorkommenden Aufforderungen in der Schrift. Das sollte gerade heute und jetzt gelten. Gott hat uns nicht einen Geist der Furcht gegeben, sondern der Kraft, Liebe und Barmherzigkeit.“ (2. Tim. 1, 7) Wieso fürchten sich trotzdem so viele, beschwören Szenarien, die sie selber gar nicht überschauen, verbreiten absurde Verschwörungstheorien und verunsichern damit andere? Der Geist Gottes tut das nicht, Jesus hat es nicht getan. Er verbreitet keine Angst, sondern ruft zur Umkehr. Jesus hat angekündigt, was kommen wird. Er hat die Gerichte Gottes vorhergesagt, damit wir eben keine Angst haben sollen, sondern vorbereitet sind, nüchtern und ohne Furcht bleiben.
Als seine Nachfolger sollten wir uns gerade nicht so verhalten wie weltliche Menschen. Diese werden „vergehen vor Furcht und in Erwartung der Dinge, die kommen sollen über die ganze Erde.“ Wir aber sollen „aufsehen, unsere Häupter erheben, weil sich unsere Erlösung naht.“ (Luk. 21, 25 f.) Fürchte dich nicht vor dem, was andere fürchten. „Fürchtet euch nicht und laßt euch nicht grauen, sondern verschwört euch mit dem HERRN Zebaoth, den laßt eure Furcht und Schrecken sein.“ (Jes. 9, 12) Vielleicht fürchten sich heute so viele Menschen, auch Christen weil sie keine Gottesfurcht mehr haben.
„Wer ein mutiges Herz hat, weiß sich auch im Leiden zu halten.“ (Spr. 18, 14) Wörtlich heißt es im hebräischen Text : „Der Geist eines Mannes ernährt seine Krankheit“, das heißt, „er beherrscht und lenkt die Krankheit.“ Der jüdische Rabbi David Altschuler, der im 18. Jhd. lebte erklärt dazu: „Der verständige Geist in einem Mann erleidet und hält die Krankheit des Körpers fest in Händen. Denn der Geist beherrscht den Körper, solange er gesund ist, aber auch in Krankheit.“ Das heißt: Wir sind gerufen, die Krankheit zu beherrschen. Dazu hat uns der Schöpfer ermächtigt.
Zum Schluss verweist er auf die Kapitel- und Vers-Zahl der ausgelegten Textstelle: Sprüche 18,14 – hebräisch: Mischlei Jud Chet, Jud Dalet. Die hebräischen Buchstaben Jud, Chet, Jud, Dalet ergeben das Wort „Jachid“, der „Einzige“, der „Einzelne“, der „Alleinstehende“. Der Talmudschüler kommt zu dem Schluss: „Der Einzelne, der sich in Einsamkeit befindet, der allein ist, hat keine Angst vor dieser Krankheit, die sich über die ganze Welt ausbreitet. Sie berührt einen Juden nicht, denn Juden sind voller Freude und Zuversicht.“ Das sollte auch für uns gelten. Alles, was gerade geschieht, kann als ein barmherziges Wachrütteln Gottes verstanden werden. Er will, daß wir uns wieder zu ihm nahen, Buße tun, bei ihm Hilfe und Trost suchen. Denn er ist unser Rettungsschirm (Ps. 91). „Ihm gehört alle Macht und Herrlichkeit.“ (Phil. 4, 19)
Somit kann diese Krise durchaus Chance und Weckruf Gottes sein. Wir haben einen großen und wunderbaren Gott. Alles ist in seiner Hand. Alles heißt alles und dazu gehören Viren und Krankheiten, Kriege, Naturkatastrophen, eben alles. Der Gott der heiligen Schrift ist der Gott Israels, es gibt nur ihn, er wirkt alles: „ Ich bin der HERR und sonst keiner mehr, der ich das Licht mache und schaffe die Finsternis, der ich Frieden gebe und schaffe Unheil. Ich bin der HERR, der dies alles tut. (Jes. 45, 6-7) Dieser liebende Gott ist auch heilig und gerecht. Er ist König und Richter, deshalb richtet er diese Welt. Und wenn er will, schafft er auch Finsternis und Unheil. Wenn Du darüber verwirrt bist, lies die Offenbarung. Dort siehst du, wie Gott künftig handeln wird. Deshalb ist es vollkommen umbiblisch gegen Gottes gerechte Gerichte anzubeten. „Fürchtet Gott und gebt ihm die Ehre, denn die Stunde seines Gerichts ist gekommen.“ (Off. 14, 7) „Ja, Herr, allmächtiger Gott, deine Gerichte sind wahrhaftig und gerecht.“ (Off.16,7)
Wir sollten diese Krise als Weckruf Gottes ernst nehmen, ohne Furcht, nüchtern und besonnen. Angst und Panikmache sind völlig unangebracht, sondern Vertrauen in den, „der da ist, der da war und der da kommt.“ (Off. 1,4)
Dazu ein Wort von Johannes Gerloff:
„Die Ereignisse des zurückliegenden Jahres haben Vieles erschüttert, was wir für absolut unumstößlich gehalten haben. Und natürlich nehme ich sehr ernst, wenn Bibelleser spüren, dass die Heilige Schrift konkret in unsere Zeit hinein spricht, und wissen, dass das Geschehen um Israel entscheidend ist für die ganze Welt.
Ich bin von Herzen dankbar dafür, dass mir der Vater im Himmel, wenn sich körperliche Gebrechen melden, Experten an den Wegrand stellt, die mich einrenken, mir durch allerlei Geräte auf der Nase den Blick klären, die Zähne bohren und wieder flicken oder auch allerhand Medikamente verabreichen.Gleichzeitig bin ich mir darüber im Klaren, dass mir alles Mühen von Ärzten und Wissenschaftlern kein Heil bringen kann. Es bleibt immer ein Experimentieren, an dessen Ende immer ein Leichnam liegen wird.
Wie halten wir es mit der Wahrheit? Orientieren wir uns tatsächlich am Wort Gottes? Wie gehen wir um mit Prophetien, die sich im Rückblick schlicht als falsch erwiesen haben? Wie gehen wir damit um, wenn wir falsche Aussagen oder unwahre Prophetien weitergeleitet haben? Wie ernst nehmen wir’s mit Verleumdung und übler Nachrede? Ja, ich bin überzeugt, Christen sollten sich im Umgang mit den sozialen Medien dahingehend auszeichnen, dass sie die biblischen Gebote leben, die Würde anderer Menschen achten und sich verantwortungsbewusst äußern – im Bewusstsein, dass jeder von uns einmal Rechenschaft ablegen muss, über jedes unnütze Wort, das er gesagt oder weitergeleitet hat (Matthäus 12,36-37).
Und dann stellt sich in dieser Zeit, vielleicht wie nie zuvor die herausfordernde Frage: Wer ist tatsächlich „Gott“ in meinem Leben? Das zeigt sich an meinem Verhalten. Strahle ich die Freiheit, den Frieden, die Zuversicht und die Ruhe aus, zu denen ich erlöst wurde? Diene ich tatsächlich dem Herrn, der seine Jünger gelehrt hat, dass nicht das den Menschen verunreinigt, das von außen in ihn hineingeht, sondern das, was aus seinem Herzen kommt (Markus 7,14-23)? Bin ich unterwegs im Auftrag des Herrn, der sehr wohl wusste: „In der Welt habt Ihr Angst…“ (Johannes 16,33)? Der dann seine geliebten Jünger aber in genau diese Welt schickte, weil er wusste: „Mir ist gegeben alle Macht in der unsichtbaren Welt und in der Welt, die uns begreifbar erscheint…“ (Matthäus 28,18)?
Wenn der auferstandene Jesus „alle Macht“ sagte, dann bedeutet das, dass in dieser Welt nichts ohne seine Erlaubnis geschehen kann. Er sandte seine Jünger, obwohl er die Möglichkeit voraussah, dass sie im Rahmen seines Auftrags etwas Giftiges würden schlucken müssen (Markus 16, 18). Er wusste, dass Messias-Nachfolge „Kreuz“ bedeutet und „Kreuz“ immer irgendwie nach „Lebensgefahr“ riecht (Markus 8, 34-38)…Ich möchte, dass wir einander Mut machen, einander aufrichten, anstatt einander Angst einzujagen oder in Panik zu versetzen.“
(Johannes Gerloff – Auf dem Weg zum Impfweltmeister)