In den Gebieten Judäa und Samaria (Westjordanland) siedelten Juden bereits, lange bevor es Christen und Muslime überhaupt gab. Der Name Judäa ist eindeutig. Das erkannten schon die Römer. Deshalb änderten sie den Namen der Provinz 135 n. Chr. in „Palästina“. Nichts sollte mehr an die Juden erinnern.
Das jüdische Volk ist das älteste noch heute existierende Volk im Nahen Osten. Die jüdische Gemeinschaft in der Provinz „Palästina“ wurde bereits vor der Staatsgründung als „Yishuv“ (sitzen, siedeln) bezeichnet. Das Land, in das die Juden ab 1880 in größerer Zahl zurückkehrten, war öde und verlassen. Das dokumentiert zum Beispiel Mark Twain 1867 in seinem Reisebericht. Das Leben war unsagbar mühsam, voller Entbehrungen. Die Pioniere lebten in primitiven Unterkünften, hatten mit vielen Hindernissen zu kämpfen: So gab es zahlreiche Sumpfgebiete, zum Beispiel die Sharonebene oder das Hule-Tal, viele Gegenden waren Wüste, Krankheiten wie Malaria, die enorme Hitze und Wassermangel machten das Leben schwer. Kaum einer der Einwanderer hatte Erfahrungen in der Landwirtschaft. Das Land war zwar dünn besiedelt, aber nicht unbewohnt. Dort lebten, Juden, Araber und Beduinen. Die Araber wohnten in kleinen Dörfern. Obwohl sie in den neugegründeten Siedlungen Arbeit fanden, beobachteten sie die jüdische Zuwanderung mit Argwohn. Oft kam es zu Streitigkeiten und Übergriffen. Die türkischen Behörden behinderten und schikanierten die Neuankömmlinge. Schließlich verboten sie die Einwanderung völlig. All diese Umstände führten bei vielen zu einer verzweifelten Stimmung: Nicht wenige kehrten dem gelobten Land wieder den Rücken.
Doch es kamen neue Einwanderer. Finanziert wurden diese Siedler von europäischen und amerikanischen Unterstützern, darunter den „Hovevei Zion“ (Freunde Zions). Der wichtigste war Baron Edmond de Rothschild (1845-1934), Enkel des Frankfurter Finanziers Meyer Amschel Rothschild. Er gab Geld für den Kauf von Land, Häusern für die Siedler, Ausbildung, Schulen, Bewässerungsanlagen und er war Förderer der hebräischen Sprache. Kurz vor seinem Tod sagte er: „Die Palästinasache ist die Aufgabe meines Lebens gewesen.“
Zu den ersten Siedlungen im damaligen Palästina gehörten Petah Tiqva, Rishon LeZion (beide 1882), Samarin (später Zichron Ya‘akov), Rosh-Pina, Yesud HaMa‘ala (1883) und Gedera. Unter größten Strapazen und Opfern machten jüdische Siedler das Land urban und bewohnbar. Sie brachten die Wüste zum blühen, weil sie das Land liebten. Auch heute siedeln Juden in Israel, gründen Siedlungen und machen das Land fruchtbar. Doch vielen gelten Siedler als Haupthindernis für einen Frieden im Nahen Osten.
Deshalb sprechen jene, die Juden dort für illegal halten, lieber von der Westbank oder vom Westjordanland. Wie immer man dieses Gebiet auch nennt, zur Zeit gehört es zu keinem Nationalstaat. 1948 wurde es von Jordanien völkerrechtswidrig annektiert, einem Land, das sich zu über 80 Prozent auf palästinensischem Boden befindet und wo im Gegensatz zu Israel Palästinenser nicht die volle Staatsbürgerschaft besitzen. Erst im Verteidigungskrieg 1967 kam das Gebiet unter israelische Kontrolle. Israel bot Verhandlungen an, die arabischen Staaten lehnten mit einem „dreifachen nein“ ab. Nein zur Anerkennung Israels, nein zu Verhandlungen mit Israel und nein zum Frieden mit Israel. Es ist die alte Position des berüchtigten Großmufti von Jerusalem, al Husseini, Kriegstreiber, Antisemit und persönlicher Freund Hitlers: Kein Zentimeter Boden für Juden.
Obwohl die Gebiete Judäa und Samaria heute zu keinem Staatsgebilde gehören, siedeln dort Menschen. Es gibt dort arabische, jüdische, staatenlose und viele andere Siedler. Sie siedeln alle in einem Gebiet, das bis heute umstritten ist. Als „illegal“ werden nur jüdische Siedler bezeichnet. Das Problem, das Menschen mit diesen Siedlern haben, ist ihr Jüdischsein!
Die radikalislamische Hamas erklärt in ihrer Gründungscharta die Vernichtung aller Juden zur Pflicht aller Muslime! Auch die Fatah propagiert das. Wer jedoch fordert, dass Juden verschwinden müssen, kann niemals Frieden mit Juden schließen. Wer brüllt “Juden raus aus meinem Land, meiner Stadt, meiner Nachbarschaft“, will keinen Frieden mit Juden, sondern einen Frieden von Juden.
Dieser Wunsch eines Friedens „von Juden“ findet sich leider überall in der arabischen Welt. Als im Jahr 2005 der Gazastreifen der palästinensischen Verwaltung übergeben wurde, wurden alle Juden innerhalb weniger Tage aus dem Gazastreifen vertrieben. Der Abzug wurde von Arabern teils frenetisch mit Freudenschüssen und Autokorsos gefeiert. Die verlassenen Synagogen wurden in Brand gesteckt. Der Gazastreifen ist seit 2005 „judenrein“. Ein Minister der Hamas brachte die eigene Politik 2010 mit diesen Worten auf den Punkt:
„Juden sind fremdartige Bakterien, sie sind Mikroben ohne Beispiel auf dieser Welt. Möge Gott das schmutzige Volk der Juden vernichten, denn sie haben keine Religion und kein Gewissen! Ich verurteile jeden, der glaubt, eine normale Beziehung mit Juden sei möglich, jeden, der sich mit Juden zusammensetzt, jeden, der glaubt, Juden seien Menschen! Juden sind keine Menschen, sie sind kein Volk.“
Für Judenhasser sind jüdische Siedler ein Problem. Für die, die einen Frieden mit Juden schließen wollen, ist eine jüdische Siedlung kein Problem, sondern die Lösung eines Problems. Juden, die siedeln und Häuser bauen, sind kein Problem! Sie sind es nicht in Israel, nicht in Amerika und nicht in Europa. Sie sollten es auch nicht in den Ländern des Nahen Ostens sein.
In Israel leben mehr als 9 Millionen Bürger, 1,8 Millionen von ihnen sind muslimische Araber. Es gibt muslimische Viertel und Siedlungen. Fast zwanzig Prozent aller Israelis sind Muslime. Für Israel sind muslimische Siedlungen innerhalb und außerhalb Israels kein Friedenshindernis, sondern gelebte Demokratie.
Arabische Regierungen im Nahen Osten sollten Juden als Bürger des Landes mit allen Rechten und Pflichten achten, die Häuser und Siedlungen bauen dürfen, wie jeder andere auch. Die Fatah und die Hamas erklären jedoch, Frieden werde nicht kommen, „solange wir die Juden nicht vernichtet haben.“
Der prinzipielle Unwille Israels Existenzrecht anzuerkennen ist Kern des arabisch-israelischen Konflikts. (Alex Feuerherdt) Ziel der Feinde Israels ist nicht eine 2 Staaten-Lösung, sondern eine „kein Staat Israel Lösung.“ Sollten die Palästinenser jemals die Herrschaft über die Juden erreichen, besteht die Gefahr, dass Palästina ebenso Judenrein wird, wie es heute Europa größtenteils ist.
Von Israel wird selbstverständlich verlangt, ein multinationaler Staat zu sein, in dem Araber gleichberechtigte Bürger sind. Kaum einer verlangt dagegen, was nicht minder selbstverständlich wäre, dass Juden in einem künftigen palästinensischen Staat leben können, sofern sie es denn wollen. Und zwar nicht als Untergebene unter islamischer Herrschaft. Hebron, einst eine jüdische Stadt, ist heute unter palästinensische Kontrolle fast Judenfrei. Juden haben auf palästinensischem Boden prinzipiell nichts zu suchen. Grundsätzülich gilt: Wer Land an den Feind – und das sind ausschließlich Juden -verkauft, ist des Tode schuldig. Deshalb wird von internationaler Seite gebetsmühlenartig gefordert, jüdische Siedlungen zu räumen. Die obligatorische völkerrechtliche Argumentation für einen Abzug der Siedler als angeblich unabdingbare Vorraussetzung für die Gründung eines palästinensischen Staates erhebt nicht gleichzeitig die Forderung, dass ein Staat Palästina selbstverständlich eine jüdische Minderheit zu akzeptieren hat. Bei der Diskussion um jüdische Siedllungen auf palästinensischem Gebiet wird allzuoft ausgeblendet, dass es sich nicht um besetzte, sondern um umstrittene Gebiete handelt.
Jüdische Siedlungen sind kein Friedenshindernis. Häuser bauende Juden sind kein Problem. Juden haben das Recht, überall zu leben, wie jeder andere Mensch auch. In jeder israelischen Siedlung gilt das israelische Gesetz. Somit ist jede israelische Siedlung im Nahen Osten ein Ort, wo Menschen nicht verfolgt werden, egal welcher Religion sie angehören, welches Geschlecht sie haben und welcher Meinung sie sind.
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